Samstag, 13. Oktober 2007

Vienna Walk #2 - Northumbria in Wien...

Wie, Northumbria? Was bitte hat das mit Wien zu tun?
Nun, der heutige Vienna Walk führt durch die Oswaldgasse im 12. Wiener Bezirk. Die berechtigte Frage - wer war Oswald? Ein König in den Untiefen der frühesten Geschichte, und zwar so um das Jahr 630 - seines Zeichens König von Northumbria, der nördlichste Teil des heutigen Englands. Das stellt noch nicht zwingend ein Verbindung zu der Gegend im östlichen Schnitt zwischen Breitenfurter und Altmannsdorfer Strasse - vielmehr jedoch die Tatsache, dass die Pfarrkirche Altmannsdorf, die am Ende der Oswaldgasse liegt, als Schutzpatron den Herrn Oswald gewählt. Dieser wurde später heilig gesprochen und fand so seinen Weg nach Altmannsdorf. Die ganze Geschichte gibt's - wo sonst? - auf Wikpedia.

Genug der Geschichte aus dem allerfrühesten Mittealter, zurück in die Gegenwart. Der heutige Weg wird mich vom Beginn der Oswaldgasse nahe der Philadelphiabrücke bis zur Mündung der Zöppelgasse in die Altmannsdorfer Strasse führen. Einer der eher kürzeren Strecken, trotzdem sehr interessant. Vor allem zwingt sich der Vergleich zur ersten Tour auf - von der noblen Gersthofer Gegend in die Arbeitersiedlung in Meidling.

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Der Blick die Oswaldgasse hinunter - mit ihrer typischen Gestaltung, die sich über ihre ganze Läng hinzieht. Aussen die beiden Fahrspuren, in der Mitte eine Allee, zwischen den Bäumen führen Rad- und Fussweg die leichte Steigung nach Altmannsdorf hinab

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Hier lebt es noch, dass typische Wiener Vorstadtgasthaus

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Quasi der Gegensatz zwischen früher und heute, oder vielleicht Gehrer und heute? Damals noch für Knaben und Mädchen, heute firmiert diese Schule am Josef-Hoffmann-Platz als kooperative MIttelschule...

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Auch das darf hier nicht fehlen - die 70er-Jahre-Strassenlaterne der Stadt Wien

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Sie bröckelt ein wenig, die Vorstadtidylle...

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Ein Blick aus der Ferne auf das derzeit grösste Wiener Bauprojekt - die Kabelwerke

Die Kabelwerke, einst Produktionsstätte des Kabel und Draht AG, beherbergt seit 1997 keine Industrie mehr. Das Wekr wurde geschlossen und auf Ansinnen von Hannes Swoboda eine Umplanung des 60.000m²-Geländes in ein Wohngebiet beschlossen. In der Zeit zwischen Stilllegung des Werkes und dem Baubeginn entstand auf dem Areal ein Sammelsurium an verschiedensten kulturellen Projekten. So inszenierte Hubsi Kramar hier Theaterstücke, das Keramikprojekt "Rakumania" fand hier seine Heimat und auch der ORF liess hier Teile der "Taxi Orange"-Produktion über die Bühne gehen. Erst mit dem Baubeginn 2004 wurde diese Ära des kulturellen Schaffens in Meidling ein Ende gesetzt, nur noch in einigen wenigen ehemaligen Fabrikshallen an der Oswaldgasse gibt es nach wie vor kulturelles Programm.

Die Bahn, auf dem vorigen Bild ein wenig zu sehen, zerschneidet die Oswaldgasse quasi in zwei Teile, nur für Fussgänger und Radfahrer wurde eine Unterführung errichtet. Einer derjenigen, den absoluten Charme einer derer, wie es sie wohl heute nicht mal mehr in Moldawien gibt - wenn auch typisch für Wien.

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Welcome to Vienna, city of culture...

Wenn man die Unterquerung der Bahnlinien geschafft hat, erreicht man rechter Hand einen Sportplatz - Heimat einer Mannschaft mit klingendem Namen, der SC Viktoria Wien. 1931 gegründet, stellt das Team eine typische Wiener Unterligamannschaft mit langer Tradition dar. Die grössten Erfolge sind die Saisonen in der Wiener Liga und die Teilnahmen am ÖFB-Cup, zu höheren Ehren hatte es nie gereicht.

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Gegenüber des Sportplatzes ist die riesige Baustelle der Kabelwerke. Teilweise sind die Bauten auch schon fertig - so mehr oder weniger das, was sich die Stadt unter "modernem Wohnen" vorstellt...

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Bevor es von der Oswaldgasse rechts ab geht, ein Blick retour entlang des Radweges, die Gasse hinauf in Richtung Philadelphiabrücke

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Route Oswalgasse

Weiter geht es durch die Bickellgasse, die von einem ganz eigenen Typ der einstöckigen Einfamilienhäuser geprägt ist. Man könnte fast sagen, die Inkarnation des Spiessertums. Bei einem Gang durch die Gasse, mit dem Fotoapparat in der Hand, kann man die Bewegung der Vorhänge regelrecht spüren. Mit Verlaub, ich hab eigentlich darauf gewartet, dass irgendwann die Herren in den fahrenden Red-Bull-Dosen (auch bekannt als unser Freund und Helfer) ums Eck biegen und mich nach dem Sinn meines Tun fragen. Überraschenderweise war dem nicht so, meine Betrachtung von Adventsbögen, Glasmalereien und ähnlichem Kitsch-Wahnsinns konnte ungehindert fortgesetzt werden.

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Abwechslung wird hier nicht unbedingt besonders groß geschrieben...

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Und damit auch der 08/15-Mittelklassenstufenheck ein ruhiges Plätzchen in der Nacht hat...

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Vorgarten-Idylle...

Am weiteren Weg bin ich auf eine Sache gestossen, von der ich geglaubt hätte, sie würde nicht existieren. Jeder, der den Führerschein macht, kennt wohl dieses Verkehrsschild:
Schild
Es hängt an Strassenlaternen, die nicht die ganze Nacht brennen. Bis jetzt hatte ich dieses Schild noch nie gesehen und wohl jeder Fahrschüler fragt sich bei der Bearbeitung seines Theoriebuches, ob es das Schild überhaupt in der Realität gibt. Ja, es gibt es:

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Ein Schild hängt in der Bickellgasse

So sieht das also aus in der Realität, recht unauffällig könnte man sagen - aber eine Legende tritt in echt auf.

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Wie man sieht, nicht alle Geschäfte sind hier noch in Betrieb - und auch die Flyer sind mehr ganz aktuell

Zum Abschluss führte mich der Weg noch durch die Stegmayer-, Hoffinger- und Zöppelgasse am Altmannsdorfer Presshaus vorbei, oder besser gesagt, von dem, was davon übrig ist. Ein Vorstadtgasthaus weniger...

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Da war wohl das Finanzamt da...

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Aber wenigstes waren die Preise schon in Euro angeschrieben

Damit endet der zweite Viennawalk auch. Wieder führte er durch die Vorstadt, nur diesmal durch eine gänzlich andere Gegend als beim ersten Mal. Das Altmannsdorfer Grätzel, eine Gegend, die mich persönlich recht wenig anzieht, und ich bewundere Leute, die in diesen angeglichenen Einfamilienhäusern wohnen können...

Noch kurz ein Blick auf den Weg:

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Zuletzt aktualisiert: 16. Okt, 23:08

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